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Social Media im Tourismus – Bericht zum Symposium des TIC Travel Industry Club #TICSMS

Bericht, Konferenz, SocialMedia, Symposium

Kaum ist das Tourismuscamp (Rückblick) in Eichstätt  rum, sitze ich bereits einen Tag später auf dem Symposium Social Media  des Travel Industry Club Deutschland e.V. im Intercity Hotel am Airport in Frankfurt. Zusammen mit einigen anderen Unternehmen sind wir von Tourismuszukunft Partner der Veranstaltung. Heute werde ich im folgenden Artikel von der Veranstaltung berichten…

Das Programm des Symposium Social Media im Tourismus des Travel Industry Club gliedert sich auf in drei Abschnitte:

  1. Einfluss von Social Media auf die Reiseindustrie
  2. Social Media in der Praxis des Tourismus – Berichte von verschiedenen Unternehmen: Avis/Budget, Deutsche Bahn und Airplus International
  3. Zusammenfassende Podiumsdiskussion zur Bewertung der Relevanz von Social Media.

Achja – Anmerkung und Lob an den TIC: Life kann man der Veranstaltung lesen auf Twitter unter dem Hashtag #TICSMS.

Prof. Dr. Jo Groebel spricht gerade seine Keynote. Ich greife einfach mal einige Aspekte heraus, die mir gerade hängen bleiben:

  • Informelle Informationskanäle sind relevanter für Entscheidungen als formelle Kanäle – ein Ausdruck der Veränderung der Medienkultur durch das Social Web.
  • Demographische Typologien in Tourismusunternehmen haben nach wie vor ihre Berechtigung, aber es gibt eine wachsende Klientel, die nicht mehr „sklavisch in homogene Gruppen einteilbar“ ist. Es entstehen mehr Typologien, die sich untereinander immer mehr vermischen. Also letztendlich genau eine Bestätigung meiner These „Das Internet sorgt für eine zunehmende Individualisierung der Gesellschaft und ihrer medialen Produktion und Reproduktion von Wertesystemen“.
  • Nicht nur die Ansprache sondern auch die Gestaltung von touristischen Angeboten verändert sich folglich und touristische Unternehmen müssen sich darauf einstellen.
  • Synchronität von Kommunikation in verschiedenen Kanälen. Es geht nichts mehr in der Unternehmenskommunikation ohne Begleitung in digitalen Kanälen!
  • Es findet ein tiefgreifender Kommunikationswandel statt. Herr Jo Groebel betont dies mehrfach – auch dies predigen wir ebenfalls schon länger – hoffentlich löst der heutige Tag mehr Glaube an diesen Wandel bei den Besuchern des Symposiums aus.

Jetzt ist Ralf Greis von MyMiki an der Reihe mit dem ersten Vortrag…

  • er gibt dem Auditorium einen Einblick in das Basiswissen rund um Social Media – recht allgemein ohne Tourismusbezug aber durchaus ganz gut bis jetzt.
  • Zu Beginn einiges was man schon kennt (Teensex und so weiter), gerade wird’s aber spannender und Herr Greis macht greifbar deutlich, worum es geht, die Zuhörer scheinen sehr konzentriert: Kommunikation als Ureigenschaft, die sich nun nur durch die Medienveränderung funktional ausweitet, Kommunikation als Grundlage menschlichen Handelns lässt Social Media als „alten Hut“ erscheinen – im neuen Design und mit mehr Funktionen.
  • Spannend: der intern kalkulierte Schaden der Greenpeace Kampagne gegen Nestle bewegt sich in einer siebenstelligen Höhe. Social Media ist flüchtige Kommunikation – naja. Meines Erachtens nicht nur, klar teilweise halten Aufmerksamkeitswellen nur kurze Zeit, gerade dann, wenn Kampagnen statt Prozesse im Zentrum der Strategie für Social Media und Kommunikation stehen. Dies wäre aber ein falsches Verständnis ohne langfristige Orientierung.
  • Den Vortrag schließt er ab mit einem Blick auf das Cluetrain Manifesto und einem Ausblick auf die Terminologie und Plattformen des Social Web.

Und nun bin ich dran. Kernthema meines Vortrages ist die Veränderung von Unternehmensstrategien durch Social Media. Wie Social Media die Reiseindustrie beeinflusst habe ich in 6 Thesen (THESEN! Also nicht absolut gültig…die Wirklichkeit ist of langsamer / vielfältiger)  verpackt:

  1. Die Unternehmenskommunikation wird dynamischer, dezentraler, schneller und zunehmend werden Intermediäre (Presse, etc.) in der Kommunikation ausgelassen und es wird direkt mit den Stakeholdern kommuniziert.
  2. Diese Entwicklung erfordert fitte Mitarbeiter, Zeit, Nähe von Kommunikation und Produkt und unbedingt eine Social Media Guideline.
  3. Produktentwicklung und Qualitätsmanagement müssen mehr Inputs aus Social Media ziehen und diese Inputs im Unternehmen zu verarbeiten erfordert flexiblere Kommunikationsnetze.
  4. Interne Kommunikationstools müssen der Nachfrage nach höherer Geschwindigkeit und sprechender Unternehmung Rechnung tragen – realisiert werden kann das beispielsweise in Form von internen Microblogging-Tools.
  5. Social Media als Kampagnen zu sehen bedeutet am Kampf um eine sich verknappende Aufmerksamkeit zu beteiligen – die Kosten dafür werden steigen. Nachhaltiger ist es Netzwerke und Contents durch entsprechend andere Prozesse im Netz zu generieren. Prozessorientierung und eine gewisse Risikobereitschaft muss also im Management vorhanden sein.
  6. Geschäftsmodelle werden sich durch die Digitalisierung verändern –  Digitalisierung tötet Intermediäre oder zwingt diese zumindest dazu, ihre Geschäftsmodelle zu verändern. Mehr dazu ein andermal

These 6 stiftete einigen Diskussionsbedarf und wird vermutlich alle im Tourismus noch länger beschäftigen…

Ansonsten noch einige Gedanken zu den weiteren Vorträgen:

  • Offensichtlich und laut dem Vortrag von Rana Walker (Airplus International) ist man in amerikanischen Unternehmen nur selten weiter als hier in Europa, denn es zeigt sich, dass man dort auf einem ähnlichen Niveau denkt bzw. unwissenschaftlicher als hier. Der deutschsprachige Raum scheint hier in Teilen echt vorzulegen – das ist aber nur ein Gefühl… Im Kampagnenbereich sind US-amerikanische Unternehmen sicher schon weiter als hierzulande. Im Bereich des wissenschaftlichen Diskurses fehlt mir allerdings der soziologische, psychologische und netzwerktechnische Aspekt …. #spannend
  • Die DB sieht die Chefticket Aktion als Erfolg. Ich finde es teils ganz gut, es fehlte eventuell die übergreifende Strategie, die man vielleicht besser zuerst entwickeln hätte sollen. Aber andererseits – wenn man so günstig ein Angebot ermöglicht, ist es auch leicht Erfolg zu haben.
  • Und nun bin ich blogschreibmüde :).

So genug für heute, der Rest passiert auf Twitter und Konsorten 🙂 . Danke für die bisher sehr spannende Veranstaltung!

Viele Grüße, Daniel

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Daniel Amersdorffer

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