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Google Teil II – Kundenbindung und Marktmacht

Anhand der SERPs sollte in einem kürzlich veröffentlichtem Post gezeigt werden, dass Google offenbar zwei Strategien verfolgt: Erstens wird versucht, möglichst viele Internetuser an den Konzern Google zu binden und zweitens positioniert sich Google als Intermediär in vielen Bereichen der Websuche.

Google ueberall

Das erste Kriterium der Bindung an Google wird durch das Angebot zahlreicher völlig kostenloser Dienstleistungen von meist guter Qualität unterstützt:

  • GMail – unter den kostenlosen Mailservices am meisten Speicherplatz
  • Blogger – Bloggingsoftware mit kostenlosem Webserver
  • GoogleGroups – Mailinglisten und Foren
  • Kalender – Onlineplaner mit Terminsharing und Synchronisationsfunktion
  • Picasa – Onlinalben, englischer Funktionsumfang bietet sogar Diashowembedding
  • Orkut – Community, social networking Webseite
  • GoogleTalk – Instantmessenger mit Chat und Telefonie
  • Google Dokumente – Online Office mit Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und Präsentationen -Dokumentenablage erfolgt online, ausreichend Speicherplatz ist kostenlos inkludiert – Dokumentensharing möglich, lässt sich in Folge wie ein Wiki nutzen
  • Google Übersetzen – Übersetzungsfunktion für beliebige Texte
  • Youtube – Videosharing
  • Google für Handys: Maps und Googlefunktionen auf dem Handy
  • Google Pack: Software Download – fertig zu schnürende Software Pakete für den eigenen Computer zum Download, z.B. Staroffice, Virenscanner, Bildbearbeitung Picasa, Skype, Firefox, Adobe Acrobat Reader, etc.
  • Google Feedreader – ermöglicht das Abonnement von RSS-Feeds und die Verwaltung von Feeds in Ordnern, auch via Handy nutzbar
  • Google Earth -Satellitenbildbetrachter mit diversen Zusatzfunktionen, mit Tricks sogar als einfaches GIS nutzbar
  • Google Notizbuch – Webinhalte aus Suchtreffern und Websuchen ausschneiden und merken für später
  • Google Analytics – Statistikservice für die eigene Website, zeigt Zugriffsdaten einer Webseite

Die zweite Strategie wird durch Google’s USP im Bereich der Websuche manifestiert. Google hat sich als bestimmender Player bei der Lokalisierung von Content im Internet positioniert. Dabei wird konsequent dem Trend Rechnung getragen, Content möglichst einfach und kostenfrei auffindbar zu machen und somit die Usability des Internets zu verbessern.

  • Google – Websuche (mit Korrekturvorschlägen für Rechtschreibung und Webseitencache, der einen Schnappschuss der indizierten Homepages für die Suche vorrätig hält, unabhängig von der Verfügbarkeit der Homepage)
  • Google Images – Suche nach Bildern
  • Google Videos – Suche nach Videos auf video.google und Youtube
  • Google Maps – Geographische Suche mit Kartendarstellung, Erstellung eigener Karten sind möglich
  • Google Blogsuche – Suche nach Blogs und in Blogbeiträgen
  • Google Buchsuche – Suche nach und in E-Books
  • Google Products – Suche nach Consumerprodukten, keine Bewertungen verfügbar
  • Google News – Suche nach Schlagzeilen und News in über 700 Quellen
  • Google Scholar – Suche nach wissenschaftlicher Literatur (Artikel, Essays, PDF-Dokumente etc.)
  • Google Desktop – Suche auf dem eigenen Rechner und seinen Datenträgern
  • Google Verzeichnis – Webinhalte in Form eines Linkverzeichnissen mit Kommentarfunktion, nach Kategorien aufgegliedert

Folgende Funktionen lassen sich entweder als eigene Suchmaske aufrufen oder können über den entsprechenden Code auch direkt in der Google Websuche eingegeben werden:

  • Google Suche nach CallbyCall Vorwahlen
  • Google Suche in bestimmter Domaine
  • Google Daten Direktsuche – Eingabe von Detailfragen und direkte Anzeige des Ergebnisses
  • Google Linkchecker – Suche nach Links auf eine bestimmte Webseite von anderen Webseiten
  • Google Suche nach Dateityp – Einschränkung der Suche nach Dateityp, z.B. PDF, DOC etc.
  • Google Calculator – Taschenrechner, beherrscht auch Worteingaben (z.B. „ein Pfund in Kilogramm“)
  • Google Wertpapierauskunft – Über die Wertpapiernummer lassen sich entsprechende Seiten mit Kursen und Kursentwicklungen suchen
  • Google Wörterbuch – ein deutsch-englisches Wörterbuch, sehr knapp gehalten, in der Regel Verweis zu www.leo.org
  • Google Trainsearch – Suche nach Zugverbindungen ergibt Verweis auf die Transportgesellschaft die zwischen A und B eine Bahnverbindung anbietet, z.B. die Bahn oder die französische Bahn. Auf den nächsten SERP folgen Billigflüge.
  • Google Related Sites – Google präsentiert auf Anfrage ähnliche Suchergebnisse zu Treffern der Websuche
  • Google „Auf gut Glück“ – Die Anzeige der Suchergebnisse wird übersprungen und ein Suchergebnis wird direkt aufgerufen, die Auswahlkriterien kennt nur Google.
  • Google ortet Paketsendungen – Über die Eingabe der Paketnummer wird das entsprechende Oaketverfolgungsformular gesucht und aufgerufen
  • Nicht zu vergessen auch die zahlreichen Toolbars, die mittlerweile für alle Desktops und Browser erhältlich sind.
  • Und zu allerletzt: Google Labs stellt neue Entwicklungen vor und enthält in der Regel ebenfalls interessante Features

Auffallend ist bisher, dass Google die vorher aufgezählten Services und die meisten Zusatzfunktionen der Suche kaum vermarktet bzw. in die Startseite der normalen Websuche integriert. Einerseits mag dies an der Politik liegen, die der vorgehende Post in graphischer Form verdeutlicht, nämlich dass Googleprodukte „aus einem Sucheingabefeld bestehen“, andererseits wird hier vielleicht auch noch Erfahrung gesammelt, bevor man damit ganz auf den Markt tritt?

Auffallend ist außerdem, dass Social Communities in der Googlesuche bisher kaum berücksichtigt werden. Wie lange wird es also noch dauern, bis SEO und SMO (social media optimization) noch näher zusammenrücken?

Welche Rolle spielt all das für den Tourismus? Google gewinnt durch seine Ausweitung der SERPs als Intermediär zukünftig sicher eine größere Rolle. Durch seine zahlreichen Angebote ist Google in der Lage umfangreiche Daten über seine Nutzer zu sammeln und aus den analysierten Profilen besser angepasste Produkte zu entwickeln. Wie weit sich die Entwicklungen hier noch weiter bewegen werden, bleibt zu diskutieren, gerne auch in den Kommentaren…!

D.A.

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Daniel Amersdorffer

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